Sauna-Arten weltweit: Wie saunieren die Menschen rund um den Globus?

Der Gang in die Sauna hat eine lange Tradition und ist entgegen der Annahme vieler Menschen als gesundes Freizeitritual weltweit verbreitet. Angesichts dessen ist es kaum verwunderlich, dass es unterschiedliche Saunaformen, Bauarten und ungeschriebene Vorschriften gibt. Allein schon die Frage, in welchen Ländern das Saunieren nackt oder mit Textil vollzogen wird, beschäftigt die Menschen rund um den Globus.

Woher stammt der Begriff „Sauna“?

Wie vieles im Zusammenhang mit dem Thema „Sauna“ stammt der Begriff aus Finnland. In der finnischen Sprache bedeutet „savu“ „Rauch“, womit die Grundlage für die Begrifflichkeit „Sauna“ logisch geschaffen ist. Warum dieses Wort für einen Ort zum Schwitzen verwendet wurde, darüber gibt es unterschiedliche Meinungen. Einerseits sollen finnische Bauern in früheren Jahren in beheizbaren Erdwohnungen gelebt haben, die anhand der aufsteigenden Rauchsäulen erkennbar waren oder andererseits wird von Erd- oder Schneegruben berichtet, in denen die Finnen zum Schwitzen gesessen haben.

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Nackt oder nicht nackt in die Sauna – eine Kulturfrage!

In Deutschland ist es allgemein üblich, dass die Menschen nackt saunieren. In der Regel wird die Sauna mit einem Handtuch bedeckt betreten, das dann abgelegt und als Unterlage verwendet wird. Wer sich nicht in seiner vollen Pracht zeigen möchte, behält das Handtuch um, benötigt allerdings ein zweites für die Füße.

In Europa setzen die meisten Länder auf das nackte Saunieren. In Skandinavien, dem Baltikum, Österreich, Belgien, den Niederlanden, dem deutschsprachigen Raum der Schweiz, Südtirol, Polen, Russland, Slowenien und Kroatien ist das Nacktsaunen eine lange Tradition. Dennoch muss eine deutliche Unterscheidung getroffen werden. In Finnland, Japan oder Korea ist es üblich, dass Männer und Frauen getrennt saunieren.

In den meisten südeuropäischen Ländern sowie Frankreich, den USA, Australien und Großbritannien ist das unbekleidete Saunieren ein Fauxpas. Dort legt die Menschen großen Wert auf eine Badebekleidung oder ein Handtuch, das alle wichtigen Hautstellen verdeckt.

Welche Saunaarten gibt es weltweit?

Finnische Sauna: Im Mutterland der Sauna wird ein Ofen mit Steinen kontinuierlich erhitzt, bis eine Temperatur zwischen 75 und 85 Grad Celsius erreicht wird. Die Feuchtigkeit in einer finnischen Sauna entsteht durch den Aufguss von Wasser, das manchmal mit natürlichen Duftstoffen angereichert wird. Die angenehme Hitze, die im Finnischen als „löyly“ bezeichnet wird, ist eine wahre Wohltat für den Körper. Traditionell setzen die Menschen in Finnland auf verschiedene Holzarten zum Anheizen der Öfen, die wiederum einen Einfluss auf den Duft und die Qualität der Wärme haben.
Saunieren in einem Hamam: Im orientalischen Raum und vor allem in der Türkei ist der Besuch eines Hamam eine feste Tradition. Das dortige Dampfbad dient nicht nur zur Erholung, sondern ist ein Ort des Austausches und für das Pflegen von Beziehungen. Der große Kuppelraum wird erhitzt und durch den Dampf entsteht eine wohlige Wärme. Mit einem Handtuch bekleidet können die Besucher auf den warmen Steinbänken Platz nehmen. Zu einem Hamam-Besuch gehört die Reinigung durch die Bademeister, die alle Körperteile ordentlich einseifen und alte Hautreste mit einem Peeling entfernen. Hinzu kommen oft grob anmutenden Massagen, die jedoch einen ausgezeichneten Einfluss auf den Körper haben. Nach dem Hamam fühlst du dich nicht nur sauber, sondern auch sehr vital und erfrischt. Beschlossen wird der Gang ins Hamam mit einem gemütlichen Ausklang bei Tee und einem leichtem Essen.
Die russische Sauna: In Russland wird die Sauna auf eine extrem hohe Temperatur von bis zu 100 Grad Celsius erhitzt, was eine besondere Herausforderung für den Körper darstellt. In der „Banja“, wie die russische Sauna genannt wird, sorgen gekühlte oder geeiste Birkenzweige für die notwendige Abkühlung. Durch das Abklopfen des Körpers wird die Durchblutung weiter angeregt. Nach der Dampfkammer warten ein Wasch- und ein Ruheraum auf die Besucher. Ebenso wie im orientalischen Raum dient die Sauna dem gesellschaftlichen Austausch. Der Sauna wird in Russland ein hoher Grad an Ehrlichkeit zugeschrieben, weil sich hier nichts und niemand verstecken kann.
Irisches Dampfbad: Das irische Dampfbad ist auf eine römische Tradition zurückzuführen und so etwas wie der Gegenentwurf zur russischen Sauna. In Räumen aus Keramik wird bei eher milden Temperaturen sauniert und mehr auf angenehme Duftstoffe gesetzt.
Saunieren auf Island: Island als Insel kann auf eine Vielzahl von natürlichen, thermischen Quellen bauen. Die Hot Pots werden durch die Erdwärme erhitzt und enthalten viele Minerale, die eine wohltuende Wirkung auf die Haut haben. Das warme Wasser hingegen fungiert wie eine natürliche Sauna.
Japanische Badehäuser: Japan weicht ähnlich wie Island vom klassischen Bild der Sauna ab. Hier gibt es Badehäuser, in den die Menschen in unterschiedlich warme Badebecken steigen und somit den Körper in Schwung bringen können. Die japanischen Badehäuser tragen den Namen „Sento“ und haben eine lange Tradition.

Wie diese Beispiele zeigen, hat das Saunieren über die Jahrhunderte hinweg in den verschiedenen Kulturen unterschiedliche Methoden entwickelt. Um für sich die beste Saunaform ausfindig zu machen, ist probieren die beste Option.